Wenn das Substrat für die anaerobe Vergärung eine homogene Mischung bestehend aus zwei oder mehreren Rohstoffen ( z.B. Gülle und organische Abfälle aus der Lebensmittelindustrie) ist, haben wir eine sogenannte Fusion, welche vielen Anwendungen von Biogas heute gleichkommt.
Der vollständige biologische Abbau organischer Stoffe zu Biogas unter Abwesenheit von Sauerstoff (anaerobe Bedingungen) besteht in einem komplexen Prozess, der die Wechselwirkung verschiedener Gruppen von Mikroorganismen umfasst. Jede dieser Gruppen ist verantwortlich für die Durchführung eines bestimmten Vorgangs des Gesamtprozesses. Demzufolge kann das Abfallprodukt einer Organismengruppe das Substrat (Nahrung der Mikroorganismen) für eine andere sein. Im Vergleich zum aeroben Gärungsprozess (Zersetzung organischer Materie in Gegenwart von Luft – Sauerstoff) ist der Anzahlanstieg der anaeroben Bakterien wesentlich geringer als der von aeroben Bakterien. Das Endprodukt was sich demnach aus der anaeroben Gärung ergibt, ist pro Gewichtseinheit der organischen Materie im Vergleich zur aeroben geringer. Wenn beispielsweise die aerobe Vergärung von 1 kg organischer Materie (Substrat) 0,5 kg Biomasse ergibt, ist der entsprechende Wert bei der anaeroben Vergärung gerade mal 0,1 kg. Diese Funktion der anaeroben Gärung – die signifikante Reduktion des Endvolumens, die erreicht wird – macht dieses Gärungsverfahren besonders attraktiv zum Abbau organischen Abfalls.